Kyra Vertes: Kunst und KI

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Kyra Vertes beschäftigt sich mit der Frage, wie Künstliche Intelligenz das Kunstverständnis im Jahr 2025 verändert – zwischen technologischer Innovation und kultureller Diskussion.

Die Verbindung von Kunst und KI ist längst keine theoretische Spielerei mehr. Kyra Vertes verfolgt als interessierte Beobachterin, wie Algorithmen, maschinelles Lernen und datenbasierte Systeme in gestalterische Prozesse einfließen. Die Debatte kreist um Fragen der Autorenschaft, Ästhetik und der Rolle des Menschen in einer kreativen Praxis, die sich zunehmend automatisiert.


Die Beziehung zwischen Technologie und Kunst war schon immer von Spannung und Neugier geprägt. Im Jahr 2025 erreicht diese Wechselwirkung eine neue Dimension. Künstliche Intelligenz hat sich vom Hilfsmittel zur Mitgestalterin entwickelt – nicht nur in der Theorie, sondern in konkreten Anwendungen, die den Kunstbetrieb verändern. Kyra Vertes verfolgt die Entwicklung mit großem Interesse. Im Zentrum steht für sie weniger die technische Leistungsfähigkeit als die Frage nach dem kulturellen Wandel: Was passiert, wenn Maschinen nicht nur Werkzeuge sind, sondern selbst Werke generieren? Welche Rolle bleibt der künstlerischen Intuition, wenn Software ästhetische Entscheidungen trifft? Und wie verändert sich der Blick auf Kunst, wenn Algorithmen Stil, Rhythmus und Form bestimmen?

Von Werkzeug zu Mitspieler: Die Rolle der KI im kreativen Prozess

In den vergangenen Jahren haben sich KI-gestützte Systeme vom rein ausführenden Helfer zu autonomen Gestaltern entwickelt. Tools wie neuronale Netzwerke, Bildgeneratoren oder Musik-Algorithmen sind nicht mehr nur Hilfsmittel, sondern prägen den kreativen Output aktiv mit. Für Kyra Vertes ergibt sich daraus ein Spannungsfeld: Einerseits eröffnen sich neue künstlerische Möglichkeiten, andererseits stellt sich die Frage nach der Verantwortung hinter dem Prozess.
KI kann Stile analysieren, Werke imitieren, Kompositionen erzeugen oder Bildsprache weiterentwickeln. Die Ergebnisse wirken oft erstaunlich eigenständig. Dennoch bleibt das System abhängig von Trainingsdaten, Parametern und menschlicher Steuerung. Damit wird nicht nur das Werk neu bewertet, sondern auch die Rolle der Schöpferin oder des Schöpfers. Die Autorenschaft verschiebt sich. Sie wird geteilt, programmiert, delegiert – und damit auch neu gedacht.

Kyra Vertes über Ästhetik, Originalität und digitale Reproduktion

Die Vorstellung des einzigartigen Kunstwerks steht im Zentrum der klassischen Kunstgeschichte. KI-basierte Werke unterlaufen diese Vorstellung. Vertes interessiert, wie sich das Konzept von Originalität in der Auseinandersetzung mit generativer Software verändert. Ein KI-generiertes Bild ist wiederholbar, variabel, skalierbar. Es entsteht nicht durch Handschrift, sondern durch Code.
Diese Eigenschaft wirft Fragen auf: Ist ein Werk noch einzigartig, wenn es beliebig reproduzierbar ist? Wie verändert sich der Wert, wenn kein materieller Träger mehr notwendig ist? Auch der Begriff der Kreativität wird neu verhandelt. Während traditionelle Kunst von Intuition, Erfahrung und Subjektivität geprägt ist, basiert KI auf Berechnung, Korrelation und Wahrscheinlichkeiten.
Kyra Vertes von Sikorszky beobachtet, dass diese Differenz nicht zwingend als Widerspruch wahrgenommen wird. Vielmehr entstehen hybride Formate, in denen menschliche und maschinelle Impulse verschmelzen. Künstlerinnen und Künstler werden zu Kuratorinnen und Kuratoren von Algorithmen, während die Maschine zum Spiegel bestehender Bildkulturen wird.

Technologische Schnittstellen und neue Ausstellungspraxis

KI-Kunst ist nicht auf Leinwand oder Objekt beschränkt. Ihre Präsentation erfolgt zunehmend digital, interaktiv oder ortsunabhängig. Museen und Galerien reagieren mit neuen Konzepten. Werke werden auf Displays gezeigt, per Projektion inszeniert oder im virtuellen Raum erfahrbar gemacht. Auch immersive Räume, die auf KI-generierten Klang- und Bildwelten basieren, gewinnen an Bedeutung. Kyra Vertes verfolgt, wie sich dadurch auch die Besucherperspektive verändert. Statt passiver Betrachtung wird aktive Interaktion gefördert. Die Rezeption wird zum Teil des Werkes. In manchen Fällen verändert sich das Werk sogar in Echtzeit – basierend auf Bewegungsdaten, Gesichtserkennung oder emotionaler Reaktion. Diese Entwicklungen fordern nicht nur die Institutionen heraus, sondern auch die traditionelle Kunstvermittlung. Statt Objektgeschichte tritt Medienkompetenz. Statt Werkinterpretation geht es um Prozessverständnis. Für viele bedeutet das eine Neuorientierung – aber auch eine Öffnung für neue Zielgruppen.

Vielfältige Einsatzformen von KI in der Kunst

Die Verbindung von Kunst und Künstlicher Intelligenz zeigt sich in ganz unterschiedlichen Bereichen. Kyra Vertes nennt einige markante Beispiele:

  • Bildgenerierung: Programme wie Midjourney oder DALL·E erstellen aus Texteingaben komplexe visuelle Werke.
  • Musikkomposition: KI-basierte Systeme komponieren Soundtracks, die sich in Echtzeit an Raum oder Stimmung anpassen.
  • Literatur und Sprache: Algorithmen generieren Gedichte, Prosa oder Dialoge – oft stilistisch angelehnt an klassische Autorinnen und Autoren.
  • Skulptur und 3D-Druck: KI entwirft Formen, die anschließend durch robotergestützte Fertigung produziert werden.
  • Kuratorische Systeme: Software schlägt thematische Zusammenstellungen vor, analysiert Sammlungen oder entwickelt Ausstellungsszenarien.

Diese Vielfalt zeigt, dass KI nicht auf ein Medium beschränkt ist. Sie agiert genreübergreifend – und verändert dabei das Verständnis von Kunst grundlegend.

Ethik, Kontrolle und der Wert des Unberechenbaren

Technologische Prozesse in der Kunst werfen ethische Fragen auf. Wer entscheidet über den Output? Welche Verantwortung tragen Programmierende, wenn KI rassistische, sexistische oder gewaltverherrlichende Inhalte generiert? Diese Diskussion ist nicht neu, gewinnt aber durch die gestalterische Autonomie der Systeme neue Dringlichkeit.
Kyra Lucia von Vertes beobachtet, dass viele Projekte inzwischen mit ethischen Leitlinien arbeiten. Sie definieren, welche Daten verwendet werden, wie Trainingsprozesse dokumentiert und welche gesellschaftlichen Implikationen berücksichtigt werden müssen.
Zugleich stellt sich die Frage, ob eine vollständig kontrollierte KI nicht gerade ihren kreativen Reiz verliert. Unvorhersehbarkeit, Brüche und Ambivalenz gehören zur Kunst – sie machen ihre Wirkung aus. Wenn KI sich zu sehr an Erwartungen anpasst, verliert sie diese Irritationskraft. Eine der zentralen Herausforderungen besteht also darin, das kreative Potenzial von KI zu nutzen, ohne in erwartbare Routinen zu verfallen.

Kyra Vertes über Wahrnehmung und Akzeptanz

Technologie hat nicht nur eine funktionale, sondern auch eine kulturelle Dimension. Wie KI-generierte Kunst wahrgenommen wird, hängt stark vom Kontext ab. In manchen Kreisen gilt sie als oberflächlich, in anderen als Avantgarde. Die gesellschaftliche Debatte steht erst am Anfang.
Kyra von Vertes interessiert, wie sich diese Wahrnehmung ändert, wenn mehr Menschen direkten Zugang zu generativer Kunst erhalten. KI-gestützte Tools sind inzwischen leicht zugänglich – auch für Laien. Das schafft eine neue Art von Beteiligung, aber auch eine Herausforderung für den Begriff von Expertise. Während klassische Kunst oft durch Institutionen legitimiert wurde, entfaltet KI-Kunst ihren Wert oft im Netz, in Plattformen oder durch virale Verbreitung. Das verschiebt Machtverhältnisse, bringt aber auch neue Diversität. Die Schwelle zur Kunstproduktion sinkt – und mit ihr entstehen neue Formen der Anerkennung.

Zwischen Faszination und Verantwortung

Die Verbindung von Kunst und Künstlicher Intelligenz verändert nicht nur ästhetische Prozesse, sondern auch gesellschaftliche Vorstellungen von Kreativität, Autorenschaft und Originalität. Vertes verfolgt die Entwicklungen mit einem Blick für Zusammenhänge und Bedeutungsverschiebungen. Kunst bleibt auch im Zeitalter der KI ein Ausdruck menschlicher Auseinandersetzung – selbst wenn sie maschinell generiert ist. Entscheidend ist nicht nur das Ergebnis, sondern die Fragestellung dahinter. Was wollen wir von Technologie? Wie verändert sich unsere Vorstellung vom Gestalten? Und welche Verantwortung tragen wir, wenn Maschinen beginnen, Kultur zu formen?
2025 ist das Jahr, in dem diese Fragen nicht mehr abstrakt bleiben. Sie zeigen sich in Bildern, Klängen, Texten – und in einer Kunstlandschaft, die sich im Wandel befindet. Kyra Vertes sieht darin keinen Verlust, sondern eine Erweiterung: von Möglichkeiten, Ausdrucksformen und Perspektiven.

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