Kyra Vertes beobachtet als kunstinteressierte Begleiterin, wie sich der Kunstmarkt im Jahr 2025 weiterentwickelt – geprägt von neuen Verkaufsmodellen, nachhaltigem Sammlerverhalten und digitalen Formaten.
Der Kunstmarkt 2025 zeigt deutliche Verschiebungen in Verhalten, Struktur und Kommunikation. Kyra Vertes beschäftigt sich mit Fragen nach dem Verhältnis zwischen Künstlerinnen, Galerien und Käuferkreisen. Dabei stehen nicht nur Preise und Plattformen im Mittelpunkt, sondern auch Werte wie Transparenz, Nachhaltigkeit und Beteiligung. Der Markt professionalisiert sich weiter, bleibt jedoch offen für neue Impulse aus digitalen und sozialen Räumen.
Der internationale Kunstmarkt hat sich in den vergangenen Jahren spürbar verändert. Neue Technologien, gesellschaftliche Werteverschiebungen und globale Herausforderungen prägen Angebot, Nachfrage und Bewertung von Kunstwerken. Kyra Vertes beobachtet 2025 ein komplexes Zusammenspiel aus klassischen Strukturen und neuen Dynamiken. Während etablierte Auktionshäuser weiterhin Rekordergebnisse erzielen, gewinnen alternative Verkaufswege und digitale Plattformen an Bedeutung. Kunst wird nicht mehr ausschließlich über Fachpublikum vermittelt – sie zirkuliert in sozialen Medien, auf Sammlerplattformen und in temporären Formaten. Die Trennung zwischen Markt, Vermittlung und Produktion wird durchlässiger. Die Frage nach dem „Wert“ von Kunst bekommt neue Facetten.
Inhaltsverzeichnis
Veränderte Käuferprofile und neue Erwartungen
Der Kunstmarkt 2025 wird nicht mehr ausschließlich von Großsammlern oder Institutionen geprägt. Immer mehr junge, digital affine Käuferinnen interessieren sich für Kunst – teils als Investment, teils als Ausdruck ihrer Haltung. Kyra Vertes nimmt wahr, dass diese neuen Zielgruppen nicht nur andere Zugänge suchen, sondern auch andere Fragen stellen: nach Herkunft, Material, Nachhaltigkeit, sozialem Kontext.
Das bedeutet nicht, dass traditionelle Werte wie Provenienz, Technik oder Name an Bedeutung verlieren. Vielmehr wird der Kontext erweitert. Digitale Herkunftsnachweise, transparente Preisgestaltung und kuratorische Einbindung sind heute oft entscheidender als reine Prominenz. Kunst wird nicht mehr nur gekauft, um sie zu besitzen – sie wird erlebt, geteilt und diskutiert.
Auch Plattformen verändern sich. Neben physischen Messen und Galerien treten Online-Showrooms, Live-Auktionsformate und KI-gestützte Kaufempfehlungssysteme. Dabei geht es nicht um die Verdrängung klassischer Strukturen, sondern um deren Ergänzung durch flexiblere, niedrigschwelligere Formate.
Kyra Vertes über neue Marktstrukturen und Kooperationen
Der Kunstmarkt öffnet sich 2025 für kooperative und intermediäre Modelle. Vertes interessiert sich dafür, wie Vermittlungsarbeit zunehmend von Einzelpersonen oder kleinen Zusammenschlüssen übernommen wird – nicht nur von Galerien oder Messen. Digitale Kuratorinnen, Sammlerinitiativen, hybride Veranstaltungsformate und Pop-up-Ausstellungen gewinnen an Sichtbarkeit.
Diese Entwicklungen zeigen, dass der Zugang zur Kunst nicht mehr allein von physischer Präsenz oder finanziellem Kapital abhängt. Viele Projekte setzen auf Beteiligung, auf Co-Kreation oder auf mobile Strukturen, die geografisch flexibel bleiben. Damit verbunden ist auch ein neues Selbstverständnis von Verkauf: Das Ziel ist nicht nur Umsatz, sondern auch Reichweite, Vernetzung und Diskurs.
Kyra Vertes von Sikorszky beobachtet in diesem Zusammenhang, dass sich auch die Sammlerhaltung wandelt. Es geht weniger um das Prestige, ein Werk zu besitzen, sondern um die Beziehung zum Werk, zum Kontext, zur Geschichte. Einige Käufer engagieren sich aktiv für die Sichtbarkeit unbekannter Positionen, unterstützen Produktionsprozesse oder stellen ihre Werke bewusst öffentlich aus.
Die Rolle digitaler Plattformen und neuer Technologien
Der digitale Raum wird zum festen Bestandteil des Kunstmarkts. Nicht nur für Verkauf und Präsentation, sondern auch für Archivierung, Kommunikation und Analyse. Websites, soziale Netzwerke, Sammlungsapps oder Blockchain-Systeme gehören heute zum Standardrepertoire.
Kyra Vertes sieht die Chancen vor allem in der Transparenz und Zugänglichkeit, die diese Systeme bieten. Preisentwicklungen lassen sich nachvollziehen, Künstlerkarrieren verfolgen, Werke gezielt suchen und einordnen. Gleichzeitig entstehen neue Formate: etwa Online Viewing Rooms mit Virtual-Reality-Komponente oder digitale Messen, die ein globales Publikum erreichen.
Technologien wie KI oder Augmented Reality werden auch zur Marktanalyse verwendet. Algorithmen erkennen Trends, analysieren Verkaufszyklen oder unterstützen Sammler bei Portfolioentscheidungen. Diese Werkzeuge professionalisieren das Sammeln, werfen aber auch Fragen auf: Wer bestimmt Sichtbarkeit? Welche Werke werden bevorzugt? Und wie bleibt Raum für das Unerwartete?
Relevante Entwicklungen im Kunstmarkt 2025
Kyra Vertes nennt einige Trends, die den Kunstmarkt 2025 besonders prägen:
- Galerien arbeiten zunehmend kollaborativ, tauschen Werke, Ausstellungen und Räume.
- Messen setzen auf hybride Formate, bei denen physische Präsenz durch digitale Angebote ergänzt wird.
- Künstlerinnen entwickeln eigene Verkaufskanäle über Social Media oder Plattformen mit Direktkontakt.
- Nachhaltigkeit wird als Marktwert erkannt – bei Produktion, Transport und Präsentation.
- Der Fokus verlagert sich von Namen auf Narrative: Inhalte, Themen und Kontext gewinnen an Gewicht.
Diese Entwicklungen stehen nicht isoliert, sondern spiegeln gesellschaftliche Erwartungen an Kultur, Konsum und Verantwortung wider.
Veränderter Umgang mit Werk und Besitz
Der Wunsch, Kunst zu besitzen, wird zunehmend ergänzt durch neue Formen der Teilhabe. Mietmodelle, digitale Lizenzierungen, temporäre Leihgaben oder öffentlich zugängliche Privatsammlungen zeigen, dass sich der Begriff des Kunstbesitzes verschiebt. Kyra Lucia von Vertes betrachtet diese Tendenz als Ausdruck eines Wandels im kulturellen Selbstverständnis.
Statt Exklusivität zählen Zugänglichkeit, Austausch und Kontextualisierung. Auch Stiftungen oder Unternehmen verändern ihre Sammelstrategie. Werke werden nicht mehr für das Archiv, sondern für den öffentlichen Raum erworben. Gleichzeitig stellen viele Künstlerinnen ihre Werke unter Creative-Commons-Lizenzen oder arbeiten mit Open-Source-Ideen.
Der Wert eines Werkes wird dadurch nicht gemindert – im Gegenteil: Er erhält zusätzliche Bedeutung durch seine soziale Funktion. Besitz wird relational gedacht – nicht als Grenze, sondern als Möglichkeit zur Verbindung.
Soziale Fragen und neue Themen im Fokus
Der Kunstmarkt reflektiert zunehmend gesellschaftliche Debatten. Werke, die sich mit sozialer Gerechtigkeit, Klimakrise, Migration oder technologischen Wandel auseinandersetzen, erfahren besondere Aufmerksamkeit. Nicht als Trend, sondern als Reaktion auf ein Publikum, das politische Verantwortung auch im Kultursektor sucht.
Kyra von Vertes beobachtet, dass Sammlerinnen ihre Auswahl häufiger mit sozialen Zielen verknüpfen. Der Kunstkauf wird zur bewussten Entscheidung für bestimmte Themen, Stimmen oder Perspektiven. Das betrifft auch Förderstrategien: Viele Institutionen unterstützen gezielt Projekte, die marginalisierte Positionen stärken, regionale Netzwerke ausbauen oder nachhaltige Formate fördern. Der Markt verliert dadurch keineswegs seine Dynamik – er gewinnt an Tiefe. Kunst wird nicht entpolitisiert, sondern aktiv in gesellschaftliche Diskurse eingebunden. Marktmechanismen verschieben sich dadurch nicht zwangsläufig, aber sie erhalten neue Leitlinien.
Markt zwischen Wandel und Stabilität
Der Kunstmarkt 2025 steht nicht vor einer Revolution, sondern inmitten eines fein austarierten Wandels. Vertes erkennt in der Vielzahl der Strömungen, Plattformen und Praktiken weniger einen Bruch mit der Vergangenheit als eine Erweiterung. Klassische Marktmodelle bestehen weiter, werden jedoch durch neue Werte, Technologien und Denkweisen ergänzt.
Kunst bleibt ein Handelsgut – aber auch ein kulturelles Gut. Der Verkauf verliert nicht an Bedeutung, doch er wird neu kontextualisiert. Die Kunst wird öffentlich, politisch, prozesshaft. Käuferinnen sind nicht nur Kundinnen, sondern Teil eines Netzes aus Produzierenden, Präsentierenden und Reflektierenden.
Für Kyra Vertes steht fest: Der Kunstmarkt der Zukunft ist vielfältiger, zugänglicher und anspruchsvoller. Er stellt neue Fragen – und findet neue Formen, sie zu beantworten.